Die digitale Transformation bietet Unternehmen in Österreich enorme Chancen, von Effizienzsteigerungen über neue Geschäftsmodelle bis hin zu völlig neuen Märkten. Viele Firmen, die das erkannt haben, haben längst einen Digital-Transformation-Verantwortlichen geholt, erste Projekte gestartet oder sind bereits mitten im Wandel. Wer sich so eine Rolle leisten kann, sollte diesen Weg gehen, denn die digitale Transformation entscheidet immer stärker darüber, ob ein Unternehmen wettbewerbsfähig bleibt.
Doch die Realität sieht oft anders aus. Zahlreiche Betriebe in Österreich haben die digitale Transformation bisher verpasst. In manchen Fällen fehlt der Geschäftsführung das Bewusstsein für das Potenzial oder das Thema steht einfach nicht im Fokus. Bei anderen ist es schlicht unmöglich, jemanden zu finden, der digitale Transformation versteht und bereit ist, die Verantwortung zu übernehmen, sei es aus finanziellen Gründen, wegen des Standorts oder der Größe des Unternehmens.
In solchen Situationen bleiben oft nur die bestehenden IT-Leiter, um diese Rolle zu übernehmen. Das ist eine große Chance, wenn man ihnen die richtigen Rahmenbedingungen gibt.
Warum viele IT-Leiter noch nicht gestartet haben
Die meisten IT-Leiter hatten bisher schlicht keine Möglichkeit, eine digitale Transformation einzuleiten. Sie sind oft komplett mit dem Tagesgeschäft ausgelastet: Systeme am Laufen halten, Security gewährleisten, Störungen beheben, Kosten kontrollieren. Für strategische Arbeit bleibt weder Zeit noch Budget.
Dazu kommt, dass vielen IT-Leitern der Mut fehlt, sich auf unbekanntes Terrain zu begeben. Neue Technologien, neue Geschäftsmodelle oder agile Methoden wirken auf den ersten Blick riskant, besonders wenn man weiß, dass das eigene Scheitern sofort sichtbar wäre. Manche halten daher lieber am Status quo fest, selbst wenn dieser das Unternehmen langfristig bremst.
Ein weiterer Faktor ist die Angst, neue, starke Persönlichkeiten ins Team zu holen, die frische Ideen einbringen könnten. Viele IT-Leiter fürchten unbewusst, dadurch ihre eigene Rolle zu schwächen oder an Bedeutung zu verlieren. Das führt dazu, dass Impulse von außen abgeblockt werden und die Organisation noch stärker in der Vergangenheit verharrt.
Genau deshalb braucht es jetzt ein Umdenken. Unternehmen müssen ihre IT-Leiter befähigen, diese Ängste abzulegen, Verantwortung für Innovation zu übernehmen und selbst Gestalter der Zukunft zu werden.
Von der Feuerwehr zum Gestalter
Damit IT-Leiter diesen Schritt machen können, müssen sie aus der reinen Betriebsrolle herauskommen. Sie dürfen nicht nur als Verwalter der IT-Infrastruktur gesehen werden, sondern sollten aktiv in die Unternehmensstrategie eingebunden sein. Das beginnt damit, ihnen Freiraum zu schaffen: weniger Routineaufgaben, weniger permanente Feuerwehraktionen, mehr Zeit für das große Ganze. Erst in diesem Raum können sie Ideen entwickeln, Pilotprojekte starten und mutig Dinge ausprobieren, die dem Unternehmen echte Wettbewerbsvorteile bringen.
Mut und Neugier fördern
Genauso wichtig ist es, eine Kultur der Offenheit zu schaffen. IT-Leiter brauchen Ermutigung, Neues zu lernen und Unbekanntes nicht als Bedrohung, sondern als Chance zu sehen. Weiterbildungen, Leadership-Programme und Mentoring wirken hier wie ein Katalysator. Wer sich regelmäßig mit Trends und Technologien auseinandersetzt, entwickelt ein Gespür dafür, wo die nächsten Chancen liegen und kann diese proaktiv ins Unternehmen einbringen.
Neue Impulse willkommen heißen
Auch frische Ideen von außen sind entscheidend. Unternehmen sollten ihre IT-Organisation bewusst öffnen, neue Talente integrieren und den Austausch mit externen Experten ermöglichen. Vielfalt an Know-how macht die Organisation stärker und verhindert Betriebsblindheit.
Erfolg sichtbar machen
Am Ende geht es auch darum, Transformationserfolge sichtbar zu machen. Kleine Pilotprojekte, die echte Verbesserungen bringen, sollten intern gefeiert werden. So verändert sich die Wahrnehmung der IT-Abteilung, von der reinen Kostenstelle hin zum Innovationsmotor.
Und genau hier liegt der Wendepunkt. Wenn IT-Leiter neue Impulse als Bereicherung statt als Bedrohung sehen, verwandelt sich die IT vom reinen Dienstleister zum strategischen Business-Partner und wird zum Motor der digitalen Zukunft.