Jung. Mutig. Digital. Wie Österreichs Tech-Gründer:innen unter 30 die Wirtschaft erneuern

Sie sind keine Erben von Konzernen, keine Träger langer Titel, aber sie haben etwas, das Österreich dringend braucht: Mut zur Veränderung und Ideen, die funktionieren. Während klassische Branchen mit dem Strukturwandel ringen, entstehen in Co-Working-Spaces, auf Studiencampussen und zwischen zwei Nachtschichten innovative Softwarelösungen, die das Potenzial haben, Österreichs Wirtschaft tiefgreifend zu verändern und zwar von Grund auf.

Die Rede ist von einer neuen Generation von Gründer:innen: unter 30 Jahre alt, technologiebegeistert, global denkend. Sie entwickeln digitale Plattformen, KI-Anwendungen und smarte Softwareprodukte, die nicht nur international gefragt sind, sondern auch Arbeitsplätze schaffen, neue Märkte eröffnen und das Innovationsimage des Landes neu prägen.

Eine Generation, die nicht wartet, sondern macht

Die heutigen Jungunternehmer:innen ticken anders als frühere Generationen. Sie wollen nicht zehn Jahre auf Karriereschritte warten, sondern jetzt Wirkung erzeugen. Digitalisierung ist für sie kein Projekt, sondern Lebensrealität. Wer mit 14 Jahren die erste App baut, mit 18 im Hackathon pitcht und mit 22 ein Start-up gründet, hat ein anderes Verständnis von Tempo, Verantwortung und Wirkung.

Und das zeigt Wirkung. Der Software-Assistent von Magic.dev, mitentwickelt vom Wiener Eric Steinberger (Jahrgang 1999), wurde in Kalifornien mit über 300 Millionen Dollar finanziert, mit nichts weniger als dem Ziel, den Code der Zukunft neu zu schreiben. Ein österreichischer Gründer, Anfang 20, diskutiert heute auf Augenhöhe mit Tech-Eliten aus dem Silicon Valley. Warum? Weil Kompetenz heute nicht an Alter gebunden ist, sondern an Ideen und Umsetzungskraft.

Von der Uni zur Weltmarkt-Idee

Ein anderes Beispiel: Prewave, gegründet aus einem Universitätsprojekt heraus. Die damaligen Gründer:innen waren Mitte 20, als sie mit ihrer KI-basierten Lieferketten-Überwachung begannen. Heute nutzen Weltkonzerne wie BMW oder Lufthansa ihre Software. Das Prinzip: mit Künstlicher Intelligenz Lieferantenrisiken automatisch erkennen, bevor etwas schiefläuft. Was als akademisches Experiment begann, wurde zu einem skalierbaren Unternehmen mit hunderten Jobs in Österreich und einem Exportprodukt „Made in Vienna“.

Software, die das Klima schützt – und das Konto schont

Auch Refurbed, eine Plattform für generalüberholte Elektronikgeräte, wurde von Gründern in ihren Zwanzigern aufgebaut und zwar mit einer Kombination aus Technologie, Nachhaltigkeit und wirtschaftlichem Hausverstand. Sie zeigen: Nachhaltigkeit und Profit schließen sich nicht aus, wenn Technologie intelligent eingesetzt wird. Heute kaufen Millionen Menschen in Europa über refurbed. Nicht nur, weil’s günstiger ist, sondern weil es besser für die Umwelt ist. Eine grüne Plattform-Ökonomie, erfunden von jungen Leuten in Wien.

Was diese Gründer:innen gemeinsam haben

Sie sind technologisch exzellent, aber sie denken nicht in Technologien, sondern in Lösungen. Sie entwickeln Produkte, die gebraucht werden, weil sie echten Schmerz lindern, sei es bei der Optimierung von Bauprojekten, beim Schutz von Lieferketten oder in der personalisierten Bildung.

Sie sind international ausgerichtet, aber lokal verankert. Viele von ihnen wollen bewusst von Österreich aus wachsen. Sie schaffen damit Jobs mit Perspektive, halten Talente im Land und ziehen Investor:innen an. Und sie zeigen: Man muss nicht alt sein, um wirtschaftlich wirksam zu sein. Man muss nur entschlossen sein.

Mehr als Start-ups: Eine Kultur des Handelns

Diese junge Tech-Szene ist kein Trend, sie ist ein kulturelles Signal. Ein Signal dafür, dass Österreich mehr kann als Bürokratie, Mittelmaß und Bedenken. Wenn wir es schaffen, diesen unternehmerischen Geist nicht durch Vorschriften und Misstrauen zu ersticken, sondern ihn zu unterstützen, durch smarte Förderungen, faire Besteuerung, schnelle Wege zu Kapital und Anerkennung, dann entsteht hier ein Standort, der nicht nur verwaltet, sondern gestaltet.

Die Gründer:innen unter 30 sind keine Einzelerscheinungen. Sie sind die Vorboten einer wirtschaftlichen Zeitenwende. Und sie erinnern uns an etwas ganz Wichtiges: Zukunft entsteht nicht durch Warten, sondern durch Machen.